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Aktuelles

P&R – Eine Million Container fehlen - Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betruges

Die vorläufigen Insolvenzverwalter haben nun die Vermutungen bestätigt, dass ein Großteil der verkauften Container fehlt. Jetzt hat auch die Staatsanwaltschaft München I die Ermittlungen gegen frühere und heutige Geschäftsführer der P&R-Gruppe aufgenommen. Dabei geht es unter anderem um Betrug.

Neue Mitteilung der vorläufigen Insolvenzverwalter

Die vorläufigen Insolvenzverwalter konnten sich, wie einer aktuellen Pressemitteilung zu entnehmen ist, inzwischen einen Überblick über den Bestand der Container verschaffen. Danach wurden von den vier insolventen Gesellschaften ca. 1,6 Mio. Container an Anleger verkauft. Tatsächlich vorhanden sollen nach den Ermittlungen der vorläufigen Insolvenzverwalter aber nur knapp 600.000 Container sein. Das würde bedeuten, dass es 60 % der verkauften Container überhaupt nicht gibt. Die hohe Differenz zwischen dem „Soll-Bestand“ und dem „Ist-Bestand“ an Containern von ca. 1 Million soll sich bereits in den letzten 10 Jahren aufgebaut haben. Schon 2010 gab es eine Differenz von 600.000 Containern.


Staatsanwaltschaft München I ermittelt wegen Betruges

Die Staatsanwaltschaft München I hat nun auf diese Mitteilungen hin ein Ermittlungsverfahren wegen Betruges gegen frühere und aktuelle Geschäftsführer der P&R-Gruppe eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft informierte darüber, dass sie nun die strafrechtliche Relevanz in Bezug auf jeden Anleger prüfen werde und zu diesem Zweck eine Arbeitsgruppe gegründet habe. Bei weit über 50.000 geschädigten Anlegern werden die Ermittlungen wohl andauern.


Schweizer P&R-Gesellschaft weiter im Fokus

Entscheidend für den weiteren Verlauf der Insolvenz und die Forderungen der Anleger sind nach wie vor die Geschäfte der in der Schweiz ansässigen P&R Equipment & Finance Corp. Denn die insolventen vier P&R-Gesellschaften stehen selbst und unmittelbar nicht in geschäftlichen Beziehungen zu den Leasinggesellschaften und Reedereien, die das Geschäft mit den Containern betreiben. Zwischengeschaltet soll in jedem Fall die Schweizer P&R-Gesellschaft sein. Nur solange diese das Geschäft betreiben kann, fließen Beträge an die insolventen Gesellschaften.

Bisher liegt noch keine Zahlungsunfähigkeit der Schweizer P&R-Gesellschaft vor. Aber auch dort bewegt sich was. So wurde gerade erst heute verkündet, dass Heinz Roth als Verwaltungsratsmitglied ausgeschieden ist und nunmehr Daniel Bruderer Verwaltungsratsmitglied sei.


Wie geht es für die Anleger weiter?

Die aktuellen Mitteilungen verdeutlichen, dass der Skandal um die P&R-Gruppe weitaus größere Kreise zieht, als zunächst angenommen wurde. Dass bereits seit mehr als 10 Jahren Container verkauft sein sollen, die es nicht gibt, damit hat wohl niemand gerechnet. Darin steckt auch eine erhebliche kriminelle Energie, wenn sich dieser Verdacht bestätigen sollte. Für betroffene Anleger bedeutet dies auch, dass sie nicht nur Ansprüche gegen die P&R-Gesellschaften haben, die bei Eröffnung des Insolvenzverfahrens geltend gemacht werden müssen. In Betracht kommen auch Schadensersatzforderungen gegen die Verantwortlichen der Gesellschaften.